Autogrammstunde mit Bud Spencer

Der Held unserer Kindheit mag alt geworden sein, aber die Augen blitzen noch immer hinter einem verschmitzen Lächeln. Carlo Pedersoli alias Bud Spencer kam am 22.06.2011 zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen nach Berlin ins KaDeWe, um seine Autobiographie vorzustellen und zu signieren. Private Probleme hin oder her - der Mann ist Legende! Aber er hat eine bessere Umgebung verdient.

Die Beliebtheit bei seinen Fans ist ungebrochen. So entwickelte sich das Anstehen zur Signierstunde denn auch zu einem Bummel durch eine halbe Etage des KaDeWe: Vom Schreib- und Schulbedarf aus kommend führte die Route zunächst vorbei an den etwas gehobeneren Schreibwerkzeugen für Wichtigtuer und andere Manager. Nach Flachbildfernsehern folgten direkt Reisekoffer und -taschen zur Rechten sowie Notebooks zur Linken. Zwei kurze 180°-Schwenks, ganz wie in den Anstellreihen vor einer Achterbahn, eine erneute Passage der Notebooks, ein kurzer Stop vor einem Hauptweg - und die Zielgerade war erreicht.

Spätestens jetzt wurde aber auch klar, warum sich das Warten relativ kurz gestaltete: Fast schon militärisch durchorganisiert trieb ein ganzes Rudel von vor Coolness nur so triefenden Sicherheits-Schlümpfen die wartenden Fans mit ihren signierbereiteten Büchern („bitte so aufklappen - hier unterschreibt er besonders gern!“ Ah ja …) an der linken Hand des Teufels regelrecht vorbei. Dieser leistete wenig Widerstand, stattdessen Fließbandarbeit im Akkord: Vorne ein Buch rein, hinten eins raus. Und dabei war noch nichtmal sicher, daß man exakt dasselbe Buch bekam, welches man zuvor überreicht hatte - O-Ton: „Die sind alle signiert“. Geht's noch?

Mit solchen Mafiosi macht eine Autogrammstunde keinen Spaß! Bud konnte einem leid tun. Trotz - und vielleicht gerade wegen - seines Alters wäre eine etwas entspanntere Atmosphäre sicherlich sehr viel angenehmer gewesen, sowohl für ihn als auch für die Fans. Für einen solchen kurzen, aber für viele doch bewegenden Moment steht man als Fan auch gerne mal 1-2h an. Stattdessen wurde die gesamte Signierstunde tatsächlich emotionslos in weniger als einer Stunde regelrecht durchgeprügelt! Bud hat wirklich besseres verdient als solche Zoowärter. Die bräuchten vermutlich alle mal einen kräftigen Spencer-Dampfhammer auf die hohle Birne. Trotz Starruhm und vielen wartenden Fans kann man doch wohl locker bleiben und die Leute auch mal ein paar Worte an den Star richten bzw. etwas mehr als 5s für ein Foto Zeit nehmen lassen!

Trotzdem: Danke, Bud! Und nächstes Mal bringst Du Terence mit. ;-)

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